Augen auf! - Kinotag
Am 27. und 28. Januar 2026 findet bundesweit der Augen auf-Kinotag zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Unter dem Motto „Wann erheben wir unsere Stimme?" lädt der Augen auf-Kinotag dazu ein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und zu fragen: Was bedeutet sie für uns heute?
In diesem Jahr beteiligt sich das GLORIA-Kino zusammen mit der Forschungsstelle Antiziganismus der Universität Heidelberg und dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma mit einem vielseitigen und pädagogisch begleiteten Schulprogramm am Vormittag. Zusätzlich gibt es eine offene Sondervorstellung zur Deutschland-Premiere des Films DELEGATION am Abend.
Der Eintrittspreis pro Person beträgt 5,- Euro.
Unsere Programmauswahl bietet Filme geeignet von Klassenstufe 3 bis zur Oberstufe.
Zur Anmeldung nutzen Sie bitte das Formular, das Sie uns per Mail an freimuth@gloria-kamera-kinos.de senden. Eine Bestätigung erhalten Sie per Email.
Wir laden Sie und Ihre Klassen herzlich ein das Kino als Begegnungsort für die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und ihrer Bedeutung für die Gegenwart zu nutzen. Filme wecken Emotionen, und in den anschließenden Gesprächen mit Filmschaffenden und Expert:innen wird Gemeinschaft gestiftet und Dialog ermöglicht. So wird Erinnerungskultur zugänglich und nahbar.
Der Augen auf-Kinotag ist eine Initiative der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) in Kooperation mit VISION KINO und den SchulKinoWochen.
Unser Filmprogramm:
| Tag und Uhrzeit | Filmtitel | geeignet für |
| Di, 27.01. | 10:00 Uhr | Der Staat gegen Fritz Bauer | ab Klasse 9 / 14 Jahren |
| Di, 27.01. | 11:00 Uhr | Zirkuskind | ab Klasse 3 / 8 Jahren |
| Di, 27.01. | 18:00 Uhr | Delegation | ab Klasse 8 / 13 Jahren |
| Mi, 28.01. | 10:00 Uhr | Das geheime Stockwerk | ab Klasse 5 / 10 Jahren |
| Mi, 28.01. | 11:00 Uhr | 2 Kurzfilme: Wesley schwimmt | Menschen können zweimal sterben | ab Klasse 8 / 13 Jahren |
DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER
Veranstaltungstermin: Dienstag, 27.01., 10:00 Uhr
mit anschließendem Filmgespräch, ca. 30 Minuten
D 2015 | Regie: Lars Kraume | 105 Min.
ab Klasse 9 / 14 Jahren
Worum geht es?
Berlin, Deutschland 1957. Während die junge Bundesrepublik die NS-Zeit hinter sich lassen will, kämpft ein Mann unermüdlich dafür, die Täter im eigenen Land vor Gericht zu stellen: Zwölf Jahre nach Kriegsende erhält der kompromisslose Generalstaatsanwalt Fritz Bauer den entscheidenden Hinweis darauf, wo sich der frühere SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann versteckt halten soll. Gemeinsam mit dem jungen Staatsanwalt Karl Angermann beginnt Bauer, die Hintergründe zu recherchieren. Doch es formiert sich Widerstand bis in die höchsten Kreise: In seiner eigenen Behörde verschwinden immer wieder Akten und auch Oberstaatsanwalt Ulrich Kreidler und BKA-Mitarbeiter Paul Gebhardt behindern den unliebsamen Bauer in seinen Ermittlungen. Ein scheinbar aussichtsloser Kampf gegen unsichtbare Gegner beginnt, doch Bauer und Angermann geben nicht auf, wohl wissend, dass ihnen die Jagd auf Eichmann sowohl beruflich als auch privat alles abverlangen wird.
Für wen geeignet?
Ab Klasse 9 und ab 14 Jahren können Sie mit diesem Film und den Begleitmaterialien auch im Unterricht arbeiten. Zum Beispiel, mit welchen filmischen Mitteln das Verdrängen der NS-Verbrechen und die Atmosphäre der Ära Adenauer, aber auch Fritz Bauer und seine Leistungen zur juristischen Aufarbeitung gezeigt werden.
Download: Unterrichtsmaterial zum Film (Vision Kino)
ZIRKUSKIND
Veranstaltungstermin: Dienstag, 27.01., 11:00 Uhr
anschließendes Filmgespräch mit Regisseurin Julia Lemke, ca. 30 Minuten
D 2025 | Regie: Julia Lemke, Anna Koch | 90 Min.
ab Klasse 3 / 8 Jahren
Worum geht es?
Santino ist ein Zirkuskind. Sein Uropa „Ehe“ ist einer der letzten großen Zirkusdirektoren Deutschlands und erzählt ihm die Geschichten seiner Vorfahren: Von der Freundschaft zu einem Elefanten, von Abschieden und Neuanfängen und von seinen ersten Schritten als Clown in der Manege, aber auch von Vorurteilen in der Gesellschaft und von der Verfolgung von Sinti:ze und Rom:nja im Nationalsozialismus.
ZIRKUSKIND erzählt vom Aufwachsen mit der Familie und den Tieren, von den magischen Momenten im Zirkus und von denen, die seit Generationen die Kunst und Unterhaltung in die Arena bringen. Ein dokumentarisches Roadmovie für Kinder und deren Familien über das Leben einer Zirkusfamilie zwischen Alltag und Faszination.
Für wen geeignet?
Ab Klasse 3 und ab 8 Jahren wird niedrigschwellig über die Vorstellung eines Zirkus und mit bunten Animationen ein Generationendialog dargestellt. Auch die NS-Verfolgung von Sinti:ze und Rom:nja und heutige Vorurteile werden kindgerecht verhandelt. Interaktive Lernbausteine begleiten die pädagogische Auseinandersetzung animierend und digital im Klassenzimmer.
Download: Unterrichtsmaterial zum Film (Vision Kino)
DELEGATION
Veranstaltungstermin: Dienstag, 27.01., 18:00 Uhr - Abendveranstaltung für alle Schüler*innen und alle Interessierte
Premiere zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
anschließendes Filmgespräch mit David Rosenberg (Landesverband Deutscher Sinti und Roma in Rheinland-Pfalz, Jüdischer Studierendenverband RLP), 30-45 Minuten
PL, DE, ISR 2023, Regie: Asaf Saban | 101 Min.
ab Klasse 8 / 13 Jahren
Worum geht es?
Eine sogenannte Delegation junger Israelis reist nach Polen, um dort die von Deutschen errichteten Konzentrationslager zu besichtigen. Unter ihnen sind der etwas schüchterne Frisch, die künstlerisch ambitionierte Nitzan und Mädchenschwarm Ido. Zu den historischen Mahnmälern bringen sie ihre eigene Geschichte mit. Es ist der Abschluss ihrer gemeinsamen Schulzeit, der Militärdienst steht bevor. Und so entspinnt sich vor dem Hintergrund der zentralen jüdischen Katastrophe des 20. Jahrhunderts eine Dreiecksgeschichte aus Liebe, Freundschaft und Politik. Mit beeindruckender Einfühlsamkeit und Ernsthaftigkeit lässt sich dieser Coming-of-Age-Film auf die Gefühle, Gedanken, Sehnsüchte und Ängste seiner jugendlichen Hauptfiguren ein. Wir erhalten tiefe Einblicke in ihre Konflikte und ihre Verbundenheit. Am Ende der Reise werden alle drei andere Personen sein, als sie zuvor waren.
Für wen geeignet?
Ab Klasse 8 und ab 13 Jahren bringt dieser Coming-of-Age-Film mit den Begleitmaterialien Schüler*innen das weite Feld von Erinnern und Gedenken an die Shoah näher. Mit Humor, Multiperspektivität und vielen jungen Filmfiguren zeigt der Film eine jüdisch-israelische Jugendgruppe auf KZ-Gedenkstättenreise in Polen – daraus ergeben sich viele filmische und thematische Impulse für den Unterricht.
Unterrichtsmaterialien demnächst verfügbar
DAS GEHEIME STOCKWERK
Veranstaltungstermin: Mittwoch, 28.01., 10:00 Uhr
anschließendes Filmgespräch, ca. 30 Minuten
DE, AT, LUX 2025, Regie: Norbert Lechner | 95 Min.
ab Klasse 5 / 10 Jahren
Worum geht es?
Der zwölfjärige Karli zieht mit seiner Familie in die Alpen, wo sich seine Eltern endlich den Traum vom eigenen Hotel erfüllen.
Bei seinen Streifzügen durch das ehemalige Grandhotel entdeckt er, dass er in einem alten Lastenaufzug in der Zeit reisen kann – und landet im Jahr 1938! Karli freundet sich dort mit dem jüdischen Gästemädchen Hannah und dem Schuhputzerjungen Georg an. Doch Karli wagt nicht, seinen Freunden zu erzählen, was er über das Jahr 1938 erfährt, und warum es lebenswichtig ist, dass Hannah nicht nach Berlin zurückfährt. Als Georg zu Unrecht des Diebstahls bezichtigt und gefeuert wird, wollen seine neuen Freunde ihm helfen und den wahren Gauner finden. Dabei entdecken die drei, dass im Hotel seltsame Dinge vor sich gehen. Ist der gutaussehende Pianist Bruno ein Juwelendieb? Und steckt Hannahs Vater mit ihm unter einer Decke?
Die Kinder beschließen, das Rätsel zu knacken und finden heraus, dass sich hinter der Hotelfassade ein riesiges Geheimnis verbirgt!
Für wen geeignet?
Für wen geeignet? Ab Klasse 5 und ab 10 Jahren sind der Film und die begleitenden interaktiven Lernbausteine niedrigschwellige Türöffner, den Nationalsozialismus im Unterricht zu thematisieren. Mit den jungen Identifikationsfiguren und einer besonderen Zeitmaschine wird das Interesse geweckt, über die NS-Vergangenheit und ihre Bedeutung für die Gegenwart nachzudenken.
Download: Unterrichtsmaterial zum Film (Farbfilm Verleih)
2 Kurzfilme: WESLEY SCHWIMMT & MENSCHEN KÖNNEN ZWEIMAL STERBEN
Veranstaltungstermin: Mittwoch, 28.01., 11:00 Uhr
anschließendes Filmgespräch
ab Klasse 8 / 13 Jahren
WESLEY SCHWIMMT
D 2024 | Regie: Adrian Oeser | Kurz-Dokumentarfilm | 31 Min
Worum geht es?
Wesley Höllenreiner ist 14 Jahre alt. Und er ist Sinto. Im Sommer 2024 reist er in die Gedenkstätte Auschwitz. Vor 80 Jahren war Wesleys Uropa Hugo Höllenreiner als Kind in Auschwitz interniert. Er überlebte mit seinen Eltern und seinen Geschwistern. Schätzungsweise 500.000 Sinti:ze und Rom:nja wurden von den Nazis ermordet. 4.300 von ihnen in nur einer Nacht, vom zweiten auf den dritten August 1944 in den Gaskammern von Auschwitz.
Als erwachsener Mann schwamm Hugo Höllenreiner in seiner Heimatstadt Ingolstadt gegen den Strom – in der Donau wie in seinem Engagement für die Rechte der Sinti:ze und Rom:nja. Wesley will wissen, was sein Uropa in Auschwitz erleben musste und wie er dessen Arbeit weiterführen kann – sich dafür einzusetzen, dass der Völkermord erinnert wird und dass Sinti und Roma keinen Rassismus mehr erfahren müssen.
Für wen geeignet?
Ab Klasse 8 und ab 13 Jahren eignet sich das Kurzfilmprogramm mit den pädagogischen Begleitmaterialien für den Unterricht. Filmisch auf ganz unterschiedliche, besondere Weise wird die NS-Verfolgung der Sinti:ze und Rom:nja durch die Familiengeschichten von Wesley Höllenreiner und Romeo Franz persönlich erzählt und erinnert. Der Bezug zur Gegenwart wird auch mit Blick auf antiziganistische Stereotype und schmerzvollem Vergessen deutlich.
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MENSCHEN KÖNNEN ZWEIMAL STERBEN
D 2022 | Regie: Hamze Bytyci | Kurz-Animationsfilm | 6 Min.
Worum geht es?
Wie können wir uns an diejenigen erinnern, die vor uns gegangen sind? Das ist die Frage dieses animierten Kurzfilms, der die Geschichte von zwei preußischen Brüdern, Vinko und Schanno Franz, erzählt, die mit ihren Instrumenten Freude und Musik ins Leben brachten. Der Kurzfilm unterstreicht die Notwendigkeit, die Geschichten derjenigen zu erzählen, die sie nicht mehr selbst erzählen können, und ist ein dringlicher Apell, sie nicht zu vergessen.
Für wen geeignet?
Ab Klasse 8 und ab 13 Jahren eignet sich das Kurzfilmprogramm mit den pädagogischen Begleitmaterialien für den Unterricht. Filmisch auf ganz unterschiedliche, besondere Weise wird die NS-Verfolgung der Sinti:ze und Rom:nja durch die Familiengeschichten von Wesley Höllenreiner und Romeo Franz persönlich erzählt und erinnert. Der Bezug zur Gegenwart wird auch mit Blick auf antiziganistische Stereotype und schmerzvollem Vergessen deutlich.
Download: Unterrichtsmaterial zum Film (Augen Auf Kinotag)