kommende Sondervorstellungen
MEIN EGO UND ICH
Kurzfilmreihe: Shorts Attack! am Sonntag, 27.04.
8 Filme in 90 Minuten – mit deutschen Untertiteln
Variationen von Identitäten und Persönlichkeiten: Mal bestimmt die Frisur das Dasein, mal rettet der Tanz die Selbstsicherheit. Radfahren belebt die Hirndurchblutung, die Liebe zum Detail ist die Lösung bei Panikattacken und eine Geschlechtsumwandlung zeigt eine spannende Nebenwirkung. Vorsicht vor Drogen, da kann es bunt werden.
Am Ende gibt es ein Online-Voting. Zudem stimmen wir per "Applaus-O-Meter" für den Heidelberger Lieblings-Kurzfilm des Monats. Den Monatssieger zeigen wir jeweils im folgenden Monat bei den Shorts Attack! als Eröffnungsfilm.
SOUNDTRACK TO A COUP D'ETAT (OmeU)
Mo, 28.04., 20:00 Uhr
discussed by Sofia Vandenbosch (Max-Planck-Institute for Comparative Public Law and International Law)
B/F/NL 2024 | Director: Johan Grimonprez | 150 Min. | FSK 16
Documentary
In the 1960s, many African states fought for their independence from the European colonial powers. While the Soviet Union and other socialist countries supported decolonization, the United States and its Western allies viewed it with skepticism. Their primary interest was in the natural resources, over which they wanted to maintain control.
The United States tried an unconventional approach, sending jazz greats like Louis Armstrong and Nina Simone to African states as ambassadors to portray the West in a positive light, while at the same time, figures like Malcolm X and other jazz artists expressed solidarity with the independence movement.
Director Johan Grimonprez impressively interweaves global power structures, anti-colonial struggles, and a whole lot of jazz in this historical rollercoaster ride. An informative, thrilling, and emotionally moving film about the decolonial struggle.
SUCHT UND SEHNSUCHT - Filmnacht zum Thema Alkoholanhängigkeit am Mittwoch, 30.04. ab 18:00 Uhr
Wir zeigen zwei Filme, die unterschiedliche Aspekte und Ursachen der Alkoholabhängigkeit bei Frauen und Männern thematisieren.
Begrüßung durch Eva Leichmann, Kommunale Suchtbeauftragte der Stadt Heidelberg
Fingerfood und alkoholfreie Getränke in der Pause zwischen den Filmen inklusive.
Mit dieser Filmnacht feiern wir auch das 25-jährige Jubiläum der Filmreihe
Vorverkauf läuft
ONE FOR THE ROAD
Gratwanderung zwischen Rausch und Absturz
vorgestellt von D. Nakhla
D 2023 | Regie: Markus Goller | 115 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Frederick Lau, Nora Tschirner, Burak Yiğit, Friederike Becht, Godehard Giese, Nina Kunzendorf, Henning Peker, Eva Weißenborn, Lena Schmidtke, Rafael Stachowiak
In einer Welt, in der es eher einen Grund braucht, nicht zu trinken, ist Mark (Frederick Lau) der ungekrönte König. Scheinbar spielend leicht jongliert er sein Leben zwischen einem fordernden Job als Bauleiter einer Berliner Großbaustelle, ausgelassenen Geschäftsessen und ausufernden Streifzügen durch das Berliner Nachtleben. Als er eines Nachts im Rausch sein Auto umparken will, passiert es: Polizeikontrolle, Schein weg, MPU am Hals. Mark wettet mit seinem besten Freund Nadim (Burak Yiğit), dass er es schafft, so lange keinen Alkohol zu trinken, bis er seinen Führerschein wiederbekommt. Als Mark im MPU-Kurs Helena (Nora Tschirner) kennenlernt, findet er in ihr seine „Partnerin in crime“. Ist er sich anfangs noch bombensicher, dass das alles ein Spaziergang wird, stellt sich die Wette langsam immer mehr als ein langer, steiniger, oftmals durchaus lustiger, aber manchmal auch wirklich harter Weg heraus. Wie gibt man vertraute Gewohnheiten auf und gesteht sich ein, dass man ein echtes Problem hat? Der Weg zurück zum eigenen Selbst ist alles andere als leicht...
----
THE OUTRUN
Ein einsamer Befreiungskampf von der Sucht
vorgestellt von E. Tilch-Bauschke
D/GB 2024 | Regie: Nora Fingscheidt | 120 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Saoirse Ronan, Paapa Essiedu, Stephen Dillane, Saskia Reeves
Nach mehr als einem Jahrzehnt kehrt Rona (Saoirse Ronan) in ihre Heimat auf den entlegenen Orkney Inseln zurück. Während sie die einzigartige Landschaft, in der sie aufgewachsen ist, wiederentdeckt, vermischen sich ihre Kindheitserinnerungen mit der letzten, von Sucht geprägten Zeit. Ihr damaliger
Aufbruch in die Stadt und die folgenden ausschweifenden Jahre in London endeten in einem schmerzhaften Absturz. Doch nach und nach wird die Begegnung mit der rauen Natur der Inseln zu einer Chance auf ein neues Leben.
Exhibition on Screen:
MORGENRÖTE DES IMPRESSIONISMUS: Paris 1874
Zusatzvorstellung in der Kamera:
Sonntag, 04.05., 11:30 Uhr
Die Impressionisten sind die beliebteste Künstlergruppe der Kunstgeschichte – Millionen von Menschen strömen jedes Jahr in die Ausstellungen, um ihre Meisterwerke zu bewundern. Doch zu Beginn waren die Impressionisten lediglich verpönte und mittellose Außenseiter.
Das sollte sich 1874 ändern: In ihrem Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit durchbrachen die ersten Impressionisten die Konvention und veranstalteten ihre eigene Ausstellung außerhalb der offiziellen Institutionen – der Impressionismus war geboren und die Kunstwelt sollte nie wieder die gleiche sein.Wie kam es zu dieser ersten bahnbrechenden Ausstellung vor 150 Jahren? Wer waren die eigenwilligen Persönlichkeiten, die ihre Pinsel auf so radikale und provokative Weise schwangen? Die spektakuläre Ausstellung im Musée d’Orsay eröffnet einen neuen Blick auf diese außergewöhnliche Geschichte von Leidenschaft und Rebellion. Sie wird dabei nicht von Historikern und Kuratoren erzählt, sondern von denjenigen, die den Impressionismus in seinen Anfängen miterlebt haben: Künstler, Journalisten und andere Zeitgenossen im Paris des Jahres 1874.
Lernen Sie die einzigartigen Künstlerpersönlichkeiten kennen, die hinter der populärsten Kunstrichtung der Welt stehen.Erleben Sie auf der großen Leinwand eine Ausstellung, die alles verändert hat.
Hergestellt in enger Zusammenarbeit mit dem Musée d’Orsay und der National Gallery of Art in Washington D.C.
DTH FILM - UNSEEN HORSES
Sondervorstellung am Mittwoch, 07.05., 20:30 Uhr, Gloria, in Kooperation mit dem Dance Theatre Heidelberg
Wie klingt das Leben? Im Tanzstück »Unseen Horses« taucht die griechische Tänzerin und aufstrebende Choreografin Ioanna Paraskevopoulou tief in das Leben der DTH-Tänzer*innen ein. Ihre Persönlichkeiten, Herausforderungen und Glücksmomente werden durch Videoprojektionen und Live-Soundscapes erlebbar. Inspiriert von Foley Artists, erzeugen die Tänzer*innen live auf der Bühne Geräusche zu ihren gefilmten Szenen in Echtzeit – mithilfe einer mikrofonierten Bühnenkonstruktion und unterschiedlichsten Materialien.
Anlässlich dieses multisensorischen Tanzstücks präsentieren wir in diesem DTH-Film alle Interviews, die Ioanna Paraskevopoulou mit den DTH-Tänzer*innen geführt hat – eine einmalige Chance, das Dance Theatre Heidelberg noch näher kennenzulernen. Zusätzlich zeigen wir den achtminütigen Dokumentarkurzfilm »Track Stars: The Unseen Heroes of Movie Sound« von 1979, der für Ioanna Paraskevopoulou eine zentrale Inspiration war und ihre Faszination für Foley, die Kunst des Geräuschemachens, entfacht hat.
WENN DAS LICHT ZERBRICHT
Sondervorstellung am Samstag, 10.05., Kamera zu den Neuenheimer Dämmlichtern
IS 2024 | Regie: Rúnar Rúnarsson | 80 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Elín Hall, Mikael Kaaber, Katla Njálsdóttir, Baldur Einarsson, Gunnar Hrafn Kristjánsson, Ágúst Wigum
Ein Moment, der alles verändert: Eben noch genoss die Kunststudentin Una mit ihrem neuen Freund Diddi den malerischen Sonnenuntergang an der isländischen Küste und träumte von der Zukunft zu zweit, da wird er bei einen schrecklichen Autounfall plötzlich unerwartet aus ihrem Leben gerissen. Zusammen mit Diddis bestem Freund Gunni und der gemeinsamen Freundesgruppe verlebt sie einen Tag der Erinnerung an einen liebgewonnenen Menschen. Auf ihrem Streifzug durch die Kneipen und Straßen im vom langen Polartag in helles Licht getauchten Reykjavik, trauert, feiert, streitet und versöhnt sich die Cliqué. Doch während die Gruppe ein unsichtbares Band knüpft und ineinander neue Kraft sammelt, wird Una von Gewissensbissen geplagt. Noch bevor die Mitternachtssonne erneut hinter dem Horizont versinkt, muss sie sich einer unbequemen Wahrheit stellen und ihrerseits ein lange aufgeschobenes Geständnis machen.
Einfühlsam, unmittelbar und klischeefrei begleitet der Film eine Gruppe junger Menschen durch den „Tag danach“. Mit viel Gespür und einer Portion Tragikomik erzählt er von Trauer, Trost und Freundschaft, die es ermöglicht, selbst die dunkelsten Stunden zu überwinden – sowie vom Sonnenaufgang, der auf jede noch so schwarze Nacht folgt.
BLINDER FLECK
Sondervorstellung am Sonntag, 11.05., 15:00 Uhr, Gloria mit Regisseurin Liz Wieskerstrauch
D 2025 | Regie: Liz Wieskerstrauch | 80 Min. | FSK 16
Dokumentarfilm
FBW-Prädikat „Besonders wertvoll“:
Man sieht sie nicht, die Opfer von Ritueller Gewalt, obwohl sie seit vielen Jahren immer wieder von ihren Torturen ihrer Kindheit berichten. Man will das nicht hören, man will das nicht sehen, will es nicht glauben. Und die Täter sieht man erst recht nicht.
Dabei wurde Kindesmissbrauch in sexualisierten Gewaltstrukturen mehrfach aufgedeckt und die Missbrauchsabbildungen, die zuhauf dabei entstehen, im Internet gefunden. Doch wie diese Aufnahmen entstehen, mit welchen immer wiederkehrenden Trainings- und Foltermethoden oder gar kultischen Ritualen voller verdrehter Ideologien Kinder regelrecht abgerichtet werden, um bei Zwangsprostitution und Sexorgien auf Knopfdruck zu funktionieren, das bleibt noch immer im Verborgenen. Und wenn Kinder gar von Kapuzenmännern mit Masken sprechen, heißt es, das hätten ihnen ihre Mütter eingeredet. Wir sehen nur die Folgen schwerster körperlicher wie psychischer Traumatisierung bis hin zur Aufspaltung der Identität zu Multiplen Persönlichkeiten, stellen aber zugleich die Erinnerung der Opfer als Ursache für ihre seelische Zersplitterung infrage.
So lange Gesellschaft, Justiz und Medien wegschauen, schützt das die Täter, die weiterhin unbehelligt Kinder malträtieren können. Insofern ist „Blinder Fleck“ – ein nur von Spenden finanzierter Dokumentarfilm – ein Plädoyer für genaues Hinschauen und gegen vorschnelle Vorverurteilungen zahlreicher Opfer, falsche Angaben zu machen. Klar können sich Fehler in die Erinnerung einschleichen, aber das heißt noch lange nicht, dass nichts von all dem wahr ist.
In Gesprächen mit Betroffenen sowie Expertinnen und Experten, also Psychotherapeuten, Opferanwälten, Ermittlern und einem Gedächtnisforscher, wird von Ritueller Gewalt berichtet. Um jede Retraumatisierung zu vermeiden, zeigen die Bilder lediglich Situationen aus dem normalen Lebensalltag und nichts aus den benannten Parallelwelten.
Die Autorin und Dokumentarfilmregisseurin Liz Wieskerstrauch – durch zahlreiche Filme bei ARD, ZDF und ARTE bekannt – hat bereits vor 25 Jahren erste Reportagen mit Opfern von Ritueller Gewalt gedreht und kürzlich auch einen Roman über eine Multiple Persönlichkeit „Lucys Diamonds“ geschrieben.
DAS FENSTER ZUM HOF (engl. OmU)
Vortrags- und Filmreihe in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte und dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg im Sommersemester 2025
unterstützt durch das SFB-Teilprojekt C04 „Visuelle Chiffren von Heimat in Bildender Kunst, Literatur und Film“
Termin: 14.05., 19:30 Uhr
Gespräch mit Sabrina Vogelbacher
USA 1954 | Regie: Alfred Hitchcock | 109 Min.
Nach einem Unfall ist der Sensationsfotograf Jeffries an den Rollstuhl gefesselt. Neben den gelegentlichen Besuchen seiner Verlobten bleibt ihm nur der Blick aus dem Fenster in einen Hinterhof als alltägliche Beschäftigung. Aus den – natürlich indiskreten – Einblicken in die Fenster der gegenüberliegenden Wohnungen ergeben sich Geschichten. Ein Mann komponiert ein Musikstück, ein Paar verlebt Flitterwochen. Ein anderer Mann beginnt, sich seltsam zu verhalten. Langsam kommt in dem zur Untätigkeit verurteilten Beobachter ein Verdacht auf. Ein Mord könnte geschehen sein […] Mit einer einzigen Szene als Ausnahme bleibt die Kamera bei James Stewart. […] Ein sehr spannender, dramaturgisch ausgefeilter Film ohne Schockeffekte. Einer der stilistisch klarsten und originellsten Filme Hitchcocks voller atemloser Spannung, weil der Zuschauer bald merkt, dass die Situation Jeffries der seinen gleicht. (filmdienst.de)
SIEBEN TAGE
Sondervorstellung am Dienstag, 20.05., 19:30 Uhr in Kooperation mit Literaturherbst Heidelberg, Worte des Widerstands und Hamseda Together.
Wir begrüßen zum Filmgespräch den Regisseur Ali Samadi Ahadi.
Moderation: Veronika Haas (Festivalleiterin Literaturherbst Heidelberg)
D 2025 | Regie: Ali Samadi Ahadi | 115 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Vishka Asayesh, Majid Bakhtiari, Tanaz Molaei, Sam Vafa
Freiheit oder Widerstand? Das fesselnde Drama über eine iranische Frauenrechtsaktivistin basiert auf einem Drehbuch von Mohammad Rasoulof ("Die Saat des heiligen Feigenbaums").
Seit sechs Jahren ist Maryam in ihrer Heimat inhaftiert. Als ihr ein siebentägiger, medizinischer Urlaub gewährt wird, kann sie ihre Familie wiedertreffen. Ohne ihr Wissen haben ihr Bruder und ihr Ehemann einen Plan entworfen, um sie aus dem Iran zu schmuggeln. Für Maryam beginnt eine gefährliche Wanderung durch schneebedeckte Berge, die sie schließlich in die Türkei führt. Dort steht sie vor der Entscheidung: Möchte sie wirklich im sicheren Exil bleiben – oder soll sie in ihre Gefängniszelle zurückkehren, um den Kampf für Gleichheit und Demokratie fortzusetzen?
THE NEW CORPORATION (engl. OV)
Mo, 19.05., 20:00 Uhr
discussed by the movie’s director Joel Bakan and Matthias Goldmann (Max-Planck-Institute for Comparative Public Law and International Law)
CDN 2020 | Director: Jennifer Abbott, Joel Bakan | 106 Min.
Documentary
The New Corporation reveals how the corporate takeover of society is being justified by the sly rebranding of corporations as socially conscious entities. From gatherings of corporate elites in Davos, to climate change and spiralling inequality; the rise of ultra-right leaders to Covid-19 and racial injustice, the film looks at corporations' devastating power. Countering this is a groundswell of resistance worldwide as people take to the streets in pursuit of justice and the planet's future.
In the face of increasing wealth disparity, climate change, and the hollowing-out of democracy The New Corporation is a cry for social justice, deeper democracy, and transformative solutions.
CANNES SHORTS
Kurzfilmreihe: Shorts Attack! am Sonntag, 25.05.
5 Filme in 82 Minuten – mit deutschen Untertiteln
Die Filme des Festivals de Cannes 2024 agieren zwischen Realität und Phantasma: Ein kleines Wildtier im Winter hat Hunger, die Reflexion einer Beziehung wird träumerisch, ein Mädchen in der Pampa sehnt sich in die Stadt, eine Zugfahrt fordert aufrichtiges Verhalten heraus, und eine magische Schwangerschaft gerät zum Thriller.
Am Ende gibt es ein Online-Voting. Zudem stimmen wir per "Applaus-O-Meter" für den Heidelberger Lieblings-Kurzfilm des Monats. Den Monatssieger zeigen wir jeweils im folgenden Monat bei den Shorts Attack! als Eröffnungsfilm.

FÜHLEN WIE EIN OZEAN
Eine dokumentarische Filmreihe über Hochsensibilität
Sondervorstellung am Dienstag, 27.05., 18:00 Uhr, Gloriette
mit Publikumsdiskussion
Eintritt: € 5,00 | Freier Eintritt für alle unter 28 Jahren und Bürgergeldbezieher*innen
Kartenreservierung: www.medienprojekt-wuppertal.de
Die Dokumentarfilmreihe beleuchtet das Leben hochsensitiver Menschen und zeigt, welche Herausforderungen und Chancen in dieser Eigenschaft stecken.
Luisa hat der lauten Stadt den Rücken gekehrt und findet in ihrem Camper einen Schutzraum, um neue Erfahrungen zu sammeln, ohne überreizt zu werden. Die Studentin Dinah berichtet von ihrer Überforderung durch Geräusche und dem Besuch einer Selbsthilfegruppe. Heute kennt sie Wege, um sich von der Überreizung zu erholen und hat Strategien entwickelt, um mit ihrer Sensibilität umzugehen. Nina sieht ihre Hochsensibilität als Geschenk. Als Kind suchte sie Ruhe in dunklen Räumen, traf auf Unverständnis bei ihren Eltern und hat auch durch Yoga gelernt, ihre Empfindsamkeit positiv zu nutzen. Um sich vor Überreizung zu schützen, griff Stephan zu Drogen. Heute versteht er die Ursachen seiner Probleme und schätzt die positiven Seiten seiner Sensibilität. Die nötige Isolation zur Selbstachtsamkeit bringt ihm aber auch Einsamkeitsgefühle. Die Ärztin und Therapeutin Dr. Carmen Bernd berichtet aus ihrem Praxisalltag vom Umgang mit HSP (Hochsensiblen Personen).
Die Filmreihe gibt einen Blick auf das Spektrum der Hochsensibilität und zeigt, wie Menschen lernen können, ihre Empfindungen anzunehmen und Teil ihres Alltags werden zu lassen. Eine Produktion des Medienprojekt Wuppertal in Kooperation mit dem Gesundheitskreis für Hochsensibilität Heidelberg, gefördert durch die Steffen Lohrer Stiftung.
THE ZONE OF INTEREST
Psychoanalyse & Film am Mittwoch, 28.05.25, 20:00 Uhr
Hörbares Grauen. Die familiäre Seite der Vernichtung
vorgestellt von Ludwig Janus
GB/PL/USA 2023 | Regie: Jonathan Glaser | 105 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Sandra Hüller, Christian Friedel, u.v.a.
Der in deutscher Sprache gedrehte Film beleuchtet die Schrecken des Holocaust aus der Perspektive von Rudolf und Hedwig Höß, dem Kommandanten von Auschwitz und seiner Familie, die in ihrem Bilderbuchheim Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein äußerst privilegiertes Leben führen.
Rudolf Höß wird portraitiert von Christian Friedel („Elser“). In der Rolle von Höß‘ Frau Hedwig überzeugt erneut Sandra Hüller („Anatomie eines Falls“)
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, dem Untergang des Nationalsozialismus, wird darüber diskutiert und gestritten, wie der Holocaust in der Kunst abgebildet werden kann. Der britische Regisseur Jonathan Glazer hat in seinem brillanten, experimentellen Film eine besondere Form gefunden, die nichts vom Grauen zeigt und doch alles spüren lässt.
MORIA SIX
Sondervorstellung in Kooperation mit Seebrücke Heidelberg am Sonntag, 01.06., 18:00 Uhr, Gloria
Filmgespräch mit Regisseurin Jennifer Mallmann | Moderation: Seebrücke Heidelberg
D 2024 | Regie: Jennifer Mallmann | 82 Min. | FSK tba
Dokumentarfilm
Nachdem ein Feuer das Camp Moria im September 2020 komplett vernichtet hatte, wurde es gespenstisch still. Nicht nur vor Ort, sondern auch im öffentlichen Diskurs. Weder die menschenrechtswidrigen Bedingungen in den weiteren Lagern an den Außengrenzen Europas noch die zahllosen Pushbacks im Mittelmeer schienen die Allgemeinheit näher zu beschäftigen. Auch die Verhaftung der sechs Jugendlichen, die man der Brandstiftung bezichtigte, blieb ohne weithin hörbares Echo – obwohl schon ein zweiter Blick auf die Umstände der Ermittlungen und den folgenden Strafprozess das Vorgehen der griechischen Justiz als fragwürdig offenbarte. Ganz zu schweigen von der zugrunde liegenden Flüchtlingspolitik der Europäischen Union.Jennifer Mallmann wagt mit ihrem Film diesen zweiten Blick. Im Zentrum steht ihr Briefwechsel mit Hassan, einem der verurteilten Jugendlichen, der ihr aus dem Gefängnis von seinem Alltag, seinen Wünschen und Ängsten berichtet. Ruhige, exakt kadrierte Bilder dokumentieren „Normalität“ an den Rändern der Festung Europa. Sie zeigen, wie strategische Abschottung und die damit einhergehende strukturelle Ausgrenzung funktionieren. Wer wissen will, wie sich unsere Staatengemeinschaft ihre Zukunft vorstellt, muss nur die neu errichteten, futuristischen Hochsicherheitslager betrachten. Dort werden die Ankommenden behandelt wie Menschen, die schwere Verbrechen begangen haben. Luc-Carolin Ziemann (Dok Leipzig)
In ihrem Film "Moria Six" wirft Regisseurin Jennifer Mallmann einen differenzierten Blick auf das Flüchtlingslager Moria, in dem es im September 2020 zu einem verheerenden Brand kam. Nach der Zerstörung des Lagers verstummte sowohl vor Ort als auch im öffentlichen Diskurs die Debatte über die unmenschlichen Zustände an Europas Außengrenzen sowie die regelmäßigen Pushbacks im Mittelmeer. Auch die Verhaftung von sechs Jugendlichen, die der Brandstiftung beschuldigt wurden, blieb weitgehend unbeachtet, obwohl der Prozess viele Fragen aufwarf. Im Mittelpunkt des Films steht Mallmanns Briefwechsel mit Hassan, einem der verurteilten Jugendlichen, der von seinem Alltag im Gefängnis berichtet. In ruhigen, präzisen Bildern thematisiert "Moria Six" die Mechanismen der europäischen Abschottungspolitik, die Menschen wie Kriminelle behandelt und sie in futuristische Hochsicherheitslager einsperrt (MFG)
Die Jurybegründung des Defa Stiftungspreises auf dem Dokfest Leipzig lautet: Ein brillanter Dokumentarfilm, der eindringliche Bilder für den hochgerüsteten, hochtechnisierten Menschenverwaltungsapparat an den europäischen Außengrenzen findet. Ein Film, der einem die Luft zum Atmen nimmt und Wut macht.
Die Jurybegründung des Leipziger Ring Preises auf dem Dokfest Leipzig lautet: "Die Regisseurin findet beeindruckende Bilder für die Leere und Unfassbarkeit der Situation in Moria nach dem Brand im Flüchtlingscamp. Es werden Symbole und Aufnahmen einer durchtechnisierten Entmenschlichung gezeigt, die medial immer weniger Aufmerksamkeit bekommt. Der Film, der u. a. Aufnahmen von Pushbacks zeigt, ruft in seiner Dringlichkeit zum Handeln auf."
THE INNOCENTS (engl. OmU)
Vortrags- und Filmreihe in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte und dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg im Sommersemester 2025
unterstützt durch das SFB-Teilprojekt C04 „Visuelle Chiffren von Heimat in Bildender Kunst, Literatur und Film“
Termin: 04.06., 19:30 Uhr
Gespräch mit Sascha Rothbart
UK 1961 | Regie: Jack Clayton | 96 Min.
Eine junge Gouvernante widmet sich der Erziehung zweier äußerlich wohlerzogener Waisenkinder in einem entlegenen Landhaus. Bald entdeckt sie seltsame Verhaltensweisen der Kinder und beobachtet rätselhafte Erscheinungen. Immer mehr schenkt sie alten Geschichten Glauben, nach denen ein ehemaliger Verwalter und eine frühere Betreuerin der Kinder als böse Mächte von den Kindern Besitz ergriffen haben. Intelligenter, mit subtilen Mitteln inszenierter Thriller, der alptraumhaft die morbide Atmosphäre der Vorlage von Henry James beschwört und virtuos die Schwebe zwischen übersinnlicher Gespenstergeschichte und Wahnwelt einer überspannten jungen Frau hält. Herausragend die Leistung der Hauptdarstellerin Deborah Kerr. (filmdienst.de)
VORTEX (franz. OmU)
Vortrags- und Filmreihe in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte und dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg im Sommersemester 2025
unterstützt durch das SFB-Teilprojekt C04 „Visuelle Chiffren von Heimat in Bildender Kunst, Literatur und Film“
Termin: 18.06., 19:30 Uhr
Gespräch mit Sascha Rothbart
F 2021 | Regie: Gaspar Noé | 142 Min.
Ein altes Ehepaar, er Filmjournalist, sie Psychoanalytikerin, lebt seit Jahrzehnten zusammen in einer Pariser Altbauwohnung. Nach vielen gemeinsam erlebten Jahren lässt das Gedächtnis der Frau rapide nach, sodass sie den Alltag kaum noch meistern kann, während ihr Mann noch aktiver im Leben steht. Angesichts ihres unterschiedlichen Zustands werden sie mit der Erkenntnis konfrontiert, für sich allein sterben zu müssen. Eine intime, behutsame Studie des altersbedingten Verfalls und der Gewissheit über die Unausweichlichkeit des Todes, die durch die detaillierte Abbildung des Alltags eine große Nähe erzeugt. Indem der Film weitgehend mit Splitscreen arbeitet, macht er die Vereinzelung der Hauptfiguren plastisch greifbar. (filmdienst.de)
NO OTHER LAND (OmeU)
Mo, 23.06., 20:00 Uhr
discussed by Silvia Steininger (Max-Planck-Institute for Comparative Public Law and International Law)
N/PS 2024 | Director: Basel Adra, Yuval Abraham, Rache Szor & Hamdan Ballal | 96 Min. | FSK 16
Documentary
No Other Land tells the story of a Palestinian activist who teams up with an Israeli investigative journalist. Together, they fight against Israel's settlement policies, which displace Palestinians on the West Bank daily, leaving them homeless. The film portrays Palestinian activism and emphasizes how the spirit of activism is passed down from generation to generation. Over several years, an Israeli-Palestinian film collective - comprising two Palestinian and two Israeli filmmakers - documented the injustices faced daily by Palestinians in the West Bank, culminating in the dramatic developments of autumn 2023.
VENA
Psychoanalyse & Film am Mittwoch, 25.06.25, 20:00 Uhr
Mutterschaft zwischen Crystal Meth, Bindungssehnsucht, Hoffnung und Resignation
vorgestellt von Daniel Nakhla und Edeltraud Tilch-Bauschke
D 2024 | Regie: Chiara Fleischhacker | 120 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Emma Nova, Paul Wollin, u.v.a.
Jenny liebt ihren Freund Bolle, mit dem sie ein Kind erwartet. Was für andere das größte Glück bedeutet, löst in Jenny ambivalente Gefühle aus, denn das Leben hat ihr zuvor viel zugemutet. Sie ist mit der Justiz und dem Jugendamt aneinandergeraten und ihre Beziehung mit Bolle leidet zunehmend unter der Drogenabhängigkeit der beiden. Als ihnen die Familienhebamme Marla zugewiesen wird, reagiert Jenny zunächst abweisend. Doch wider Erwarten verurteilt Marla sie nicht, sondern sieht sie als den Menschen, der sie im Kern ist. Jenny beginnt, Marla zu vertrauen. Allmählich fasst sie den Mut, sich ihren Ängsten zu stellen und Verantwortung zu übernehmen – für das neue Leben in ihr, aber vor allem für sich selbst.
Nach ihrem eigenen, preisgekrönten Drehbuch gelingt Chiara Fleischhacker ein bemerkenswertes Spielfilmdebüt voller emotionaler Wucht, Hoffnung und Zärtlichkeit. Neuentdeckung Emma Nova spielt phänomenal an der Seite des nicht minder beeindruckenden Paul Wollin.
E.1027 - Eileen Gray und das Haus am Meer (OmU)
Vortrags- und Filmreihe in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte und dem Romanischen Seminar der Universität Heidelberg im Sommersemester 2025
unterstützt durch das SFB-Teilprojekt C04 „Visuelle Chiffren von Heimat in Bildender Kunst, Literatur und Film“
Termin: 09.07., 19:30 Uhr
Gespräch mit Elisabeth Bohnet
CH 2024 | Regie: Beatrice Minger | 89 Min.
Im Jahr 1929 baute die irische Designerin Eileen Gray zusammen mit dem Architekturredakteur Jean Badovici ein Refugium an der Côte d’Azur. Das „E. 1027“ genannte Haus ist ein avantgardistisches Meisterwerk. Einige Jahre später malte der Architekt Le Corbusier ohne Grays Zustimmung großflächige Fresken auf die weißen Wände und veröffentlichte Fotos davon, was für die Architektin einen Akt des Vandalismus darstellte. Der feministisch perspektivierte Film begibt sich in Form von Reenactments auf eine Reise in die Gedankenwelt der Künstlerin und hebt dabei auch auf gegensätzliche Ideen von Wohnen und Raum ab. [...] Sie deutete den Raum an erster Stelle über seine taktilen Beziehungen zum Körper: „Das Haus ist … eine Hülle, die einen sanft umgibt, vor der Umwelt schützt. Das Haus ist auch unsere Verlängerung, unsere spirituelle Erweiterung, unsere Befreiung. Das Haus ist ein Körper.“ (filmdienst.de)
„Eine atemberaubend schöne und filmische Dokufiktion.” CPH:DOX
2 Short Films: SOLIDARITY CRIME | GRANICA
Mo, 14.07., 20:00 Uhr
discussed by Tom Sparks (Just Access e.V.)
SOLIDARITY CRIME
CH / E / AR / I / F / MA 2022 | Director: Nicolás Braguinsky Cascini, Juan Pablo Aris Escarcena | 55 Min. | OmeU
Can humanitarian aid be punishable? It seems so. Across Europe, civilians face heavy fines and, in some cases, decades of imprisonment. Their problem: They provided humanitarian aid at Europe's external borders and are being prosecuted for it. The documentary filmed in 14 cities in five different countries follows those who are doing what they believe is right and necessary: not abandoning people on the run. For them, solidarity is a human right. A film that raises the question: What is the state of our democratic values in the EU when humanity is criminalized?
---
GRANICA
D 2023 | Director: Joshua Neubert | 20 Min. | OmeU
Autumn 2021. Forest ranger Oliwia lives with her husband in the highly militarized exclusion zone between Poland and Belarus. At night, she sets out food and water at the edge of the forest for refugees fighting for their lives. She hasn't met anyone yet – until Hamid stands outside her window. Her decision to help him entangles her in a tragic battle with a system that punishes humanity.